Alexa, unsere tapfere Kämpferin

Leb wohl, Karlchen
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Wir danken Fressnaopf Karlsruhe-Grünwinkel und seinen Kunden!
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Alexa arbeitet sich weiter in ihr Leben zurück. Nach ihrer schweren Femurkopf Resuktion wollte die Maus nicht mehr aufstehen. Zwar sollen Tiere nach solchen OPs keine ruckartigen Bewegungen machen, trotzdem ist Bewegung notwendig. Doch Alexa wollte sich nicht bewegen, zusätzlich bildeten sich in der Klinik durch das zu lange Liegen Dekubitus (Druck und Liegegeschwüre) an drei Stellen, die bis zum Knochen tief waren. Die Dekubitus konnten gut behandelt werden und sie hat nur noch eine offene Stelle, die weiter versorgt werden muss. Doch viel schlimmer war, dass sich durch die fehlende Bewegung die Muskulatur so weit abgebaut hat, dass sie von alleine nicht mehr stehen konnte. Sie musste in einer Klinik mit Physiotherapie untergebracht werden, die leider auch in der Türkei sehr teuer sind. Dank eurer Senden konnten wir einen Teil der Kosten stemmen und Alexa die Therapie ermöglichen.

Anfangs sah es sehr gut aus, doch Alexa fühlte sich in der Klinik nicht wohl. Sie war einsam, wollte nicht mitarbeiten und zog sich immer mehr zurück. Die sonst so fröhliche Hündin wirkte abwesend. Nur wenn Efkan vorbeikam, kam Lebensfreude in ihr auf, trotzdem war ihr Blick traurig. Sie weinte lautstark und flehend, wenn er wieder gehen musste. Für Efkan war dies sehr schlimm mit anzusehen. Alexa fing an, sich aufzugeben, daher musste Efkan eine Entscheidung treffen und entschied, Alexa zu sich zurückzuholen. Die letzte offene Wunde behandelt er selbst und gibt nun sein Bestes, um es ihr so angenehm wie möglich zu machen.

Alexa hat in ihrem kurzen Leben so viel mitgemacht, sie hat es verdient, glücklich zu sein. Sie lebt nun mit Efkan im Haus. Auf dem Efkanja Grundstück ist viel Platz und durch den Regen ist wieder Gras gewachsen, sodass der Boden etwas weicher ist. Efkan hat zusätzlich Decken verteilt, damit er Alexa mit nach draußen nehmen kann – sie soll am Leben auf dem Grundstück teilhaben. Zusammen mit den anderen Hunden, die Gerüche in der Luft, aber auch dass sie Efkan bei der Arbeit beobachten kann, damit sie sieht, dass sie nicht alleine ist. Dies tat Alexa sehr gut und ihr seelischer Zustand änderte sich sofort. Sie blüht auf, wedelt mit dem Schwanz und freut sich über jede Art der Zuwendung. Inzwischen steht sie auch wieder auf ihren Vorderpfoten und robbt sich damit fort, um ihre Position zu wechseln.

Aber wie soll es nun weitergehen mit Alexa? Alexa wird nicht von allein plötzlich wieder laufen können. Das Gelände auf Efkanja ist hügelig und das macht es Alexa schwer, selbst ein Rollstuhl für Hunde wäre hier keine Hilfe. Sie bräuchte eigentlich weiterhin professionelle Physiotherapie und Hilfe, damit sie auch ihre Hinterbeine wieder bewegen kann. Doch einen mobilen Therapeuten für Tiere, wie wir es in Deutschland kennen, gibt es in unserer Region in der Türkei nicht. Efkan und wir als Verein würden ihr gerne eine Perspektive bieten. Daher haben wir als ersten Schritt bereits im Dezember für sie Ausreisepapiere beantragt. Zwar haben wir noch keinen Platz für sie in Deutschland gefunden, doch von der Beantragung bis zum Erhalt der Papiere dauert es 4 Monate und wir möchten sicherstellen, dass Alexa die Option einer Ausreise hat. Wir stehen vor einem Dilemma. Alexa müsste auf eine Pflegestelle, die Erfahrung hat mit Fällen wie ihrem, oder auf einen geeigneten Gnadenplatz. Wir selbst haben in unserem Netzwerk leider keine geeignete Pflegestelle mit den passenden Kapazitäten – Alexa würde bestimmt ein Jahr, vielleicht sogar für immer bleiben und so ein Platz ist schwer zu finden. Außerdem sind tiermedizinische Behandlungen und Physiotherapie, die Alexa benötigen würde, in Deutschland noch einmal deutlich teurer und wir haben in der Türkei noch an die 100 andere Tiere zu versorgen – tausende Euro für monatelange Physiotherapie in Deutschland können wir als kleiner Verein allein einfach nicht stemmen.

Wir würden diesen Text gerne abschließen mit einem Happy End, mit einer Lösung, die alle, vor allem Alexa, glücklich macht… Jedoch sind wir selbst derzeit noch auf der Suche nach dieser Lösung.