Vermittelt nach nur 6 Tagen: Mani hatte Glück

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Vermittelt nach nur 6 Tagen: Mani hatte Glück

7 Monate in der Auffangstation

Mani wurde Ende 2022 in Manavgat gefunden, mit einer verletzten Pfote und zur Behandlung in die Klinik gebracht. Bis ein Platz in der Auffangstation frei wurde und sie mit Hundefreundin Süper einziehen konnte, vergingen einige Wochen. Leider ist dies bittere Realität. Die Auffangstation ist klein und immer überfüllt. Derzeit reisen viel zu wenige Hunde aus, sodass die Plätze nicht frei werden für neue Tiere, die Hilfe benötigen würden. Und so musste Mani warten, bis sie dann Anfang 2023 endlich umziehen durfte.

Mani ist sehr menschenbezogen und blühte auf unter all den Streicheleinheiten und der täglichen Aufmerksamkeit. Sobald jemand ihr Gehege betrat, quetschte sie sich zwischen all den anderen neugierigen Nasen nach vorne in die erste Reihe und sprang freudig an jedem Besucher hoch, aufgeregt und ungeduldig, endlich Kontakt zu Menschen zu haben. Ab und an versuchte sie sogar, sich bei uns auf den Schoß zu setzen, was bei einem Hund von über 20 kg doch etwas eng ist. 

Ausreise nach Deutschland

Im Juni 2023 war dann endlich ihr großer Tag gekommen und sie durfte nach Deutschland ausreisen. Die offene und menschenbezogene Mani hat ein unerschütterliches Vertrauen in alle Zweibeiner und so ließ sie sich, obwohl sie Angst hatte, davon überzeugen, in ein Auto zu steigen, die zweieinhalbstündige Fahrt auf sich zu nehmen und den menschenvollen Flughafen in Antalya zu betreten. Für einen Hund, der keine Menschenmassen kennt, noch nie in einer Großstadt war, sich vor dem Verkehr fürchtet, ist dies eine echte Herausforderung. 

In Deutschland angekommen blieb Mani wenig Zeit zum Verschnaufen, denn vor ihr lag eine weitere Reise, von Dortmund nach Hamburg zu ihrer Pflegestelle. Für diese Fahrt mussten wir auf ein Tiertaxi zurückgreifen, welches Mani in dreieinhalb Stunden nach Hamburg brachte. 

6 Tage auf Pflegestelle

Mani fügte sich sofort auf ihrer Pflegestelle ein, sie war zwar erschöpft, schien aber von der langen Reise keinen Schock davongetragen zu haben. Auch all die neuen Eindrücke, Autos, Fahrräder, Kinderwagen, konnten sie nicht aus der Ruhe bringen. Und jede neue Bekanntschaft, die sie machte, wurde freudig begrüßt. Schon an Tag 1 war klar: Mani braucht keine Eingewöhnungszeit, sie muss nicht “gepflegt” werden, sie ist bereit. Also schrieben wir sie zur Vermittlung aus und nach zwei Tagen erreichten uns die ersten Anfragen. 

Die ersten Interessenten besuchten sie an ihrem vierten Tag in Deutschland und waren sofort hellauf begeistert von der aktiven und freundlichen, jungen Hündin. Am nächsten Tag besuchten wir sie zuhause zur Vorkontrolle, mit Mani im Schlepptau, die sich sofort wohl zu fühlen schien. Letztlich traf Mani die Entscheidung: Hier wohne ich ab jetzt! Denn sie warf sich hingebungsvoll ihrem neuen Herrchen zu Füßen, schlief dann ganz entspannt ein und wollte sich keinen Zentimeter mehr wegbewegen. 

An ihrem sechsten Tag auf Pflegestelle wurde sie dann abgeholt und durfte umziehen. Mani steht nun ein glückliches Leben in einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein bevor, bei einer aktiven Familie, die sie einbinden und überall dabei haben möchte. 

So schnell kann es manchmal gehen! In 7 Monaten in der Auffangstation in Demirtas hatte Mani nie eine einzige Anfrage, dann nach einigen Tagen in Deutschland gleich mehrere Interessenten und eine traumhafte Vermittlung. Derselbe Hund hat, einfach nur, weil er sich an einem anderen Ort befindet, hundert Mal besser Vermittlungsaussichten – Deshalb sind Pflegestellen so wichtig!