Ein trauriger Ausflug in die Berge

Herzlich willkommen Salih..
11. Oktober 2019
Nuk ist zu Hause
11. Oktober 2019

Wenn man unsere Beiträge aktuell so liest, könnte man wirklich meinen, dass Anja und Efkan nichts besseres zu tun haben, als alle 4 Tage in die Berge zu fahren, um die verlassenen Seelen dort oben zu versorgen…
Die Realität ist anders, denn bei Anja und Efkan warten täglich weit über hundert Hunde, Katzen, Pferde, Esel und Mulis darauf versorgt zu werden. Auch wenn diese Stammtiere aktuell (auch bei unserer Berichterstattung) ein wenig in den Hintergrund geraten, sind sie dennoch da und viele von Ihnen waren auch einst so schlimme Notfälle wie die Hunde aus den Bergen. Wir dürfen sie nicht vergessen…

Was ich eigentlich sagen möchte: Es ist WAHNSINN!!!
Wahnsinn was diese einzelnen oder wenigen Personen vor Ort schaffen und leisten, um den Tieren den Hunger zu nehmen und ihnen ein paar Minuten Liebe zu schenken.
Die Nächte müssen zum kochen genutzt werden, damit die Stammtiere vor Ort jeden Tag pünktlich ihr Futter bekommen und die Gehege sauber gemacht werden können. Nebenbei müssen Tierarztfahrten organisiert werden und der alltägliche Wahnsinn muss irgendwie bewältigt werden.
Man kann es nicht beschreiben – man muss es erlebt haben, um mit eigenen Augen zu sehen, was Anja dort täglich schafft, obwohl sie so wenig Unterstützung erhält. Es gibt kein ,,eigenes” leben – es gibt nur ,,eib Leben für und mit den Tieren”.

Auch gestern wäre wieder Hilfe von Nöten gewesen, denn auch gestern fuhren Anja und Co wieder schwerbepackt mit hunderten Kilos/Litern Futter/ Wasser in die Berge, um sich dieser armen, alleingelassenen Seelen dort oben anzunehmen.

Wieder war es schlimm… wieder flossen viele Tränen… aufgrund von Trauer, Wut und Verzweiflung und wieder musste eine arme Seele aufgefangen und mit genommnen werden, womit wir aktuell bei 13 Berghunden stehen, die in den letzten Wochen in die Obhut von Kitmir kamen.
,,Obhut” ist leicht gesagt, denn mittlerweile ist selbst die Pension voll und so musste der Hundebub eine Nacht in der Tierklinik verbringen, bevor ein Plan für einen Platz gemacht werden konnte.
Aber hätte man ihn dort oben lassen sollen? Sicher gibt es viel zu viele Menschen, die weg schauen können, aber Tierschutz bedeutet zu handeln – im Sinne des Tieres und manchmal leider auch ohne Plan.

So fand also gestern Berghund Nummer 13 zu Kitmir, der offensichtlich von Menschen schwer misshandelt wurde und mehrere Schläge auf den Kopf erhielt. Vielleicht wollte man ihn auf einfache Weiser ausschalten, damit er den Weg nach unten nicht mehr schafft… Den Einen brechen sie die Beine und den anderen schlagen sie den Schädel ein – so ist die Handhabe um sich der ungeliebten ,,Parasiten” zu entledigen – Empathie gleich NULL!!! Diese Vorstellung ist so abartig, dass man gar nicht daran denken mag.

Aber es ist Realität – jetzt, hier und jeden Tag und so lange Menschen diesen armen, unschuldigen und hilflosen Tieren das antun, MÜSSEN wir handeln – das sagt das Herz, der Verstand und der Bauch, ob mit oder ohne Plan, denn die Augen zu verschließen hilft den Tieren nicht. Die Verzweiflung nimmt täglich zu…
in was für einer Welt leben wir bloß?

Trotz allem möchten wir sagen: Willkommen wunderschöner, lieber Berghund Nummer 13!
Wir versprechen dir, dass wir von nun an auf dich aufpassen, damit kein Mensch dir mehr Schmerzen zufügen kann.