Warum die Unterstützung für Kitmir Tierhilfe Demirtas e.V. jetzt besonders wichtig ist.

Einen guten Morgen wünscht Nuk
15. Oktober 2019
Die Uhr tickt… jeder Tag kann der letzte sein.
21. Oktober 2019

– ein Beitrag von Dennis Schmitz, der letzte Woche vor Ort war.

Die letzten Wochen zehrten sehr an Anja und Efkan. Jede letzte Kapazität wird dafür aufgebracht, die Berghunde aufzupäppeln und sie notdürftig mit Medikamenten zu behandeln. Jedes Mal vor Antritt der “Berg-Tour” wird eine Tasche voll mit Schmerzmitteln, Anti-Parasitenmitteln und Präparaten zur Wundversorgung gepackt. Man glaubt nicht wieviel derzeit verbraucht wird.

Ebenfalls bereitet Anja mehrere dutzend Kilo Futter auf einem Gasherd zu, der nicht mal ordentlich funktioniert. Wieviele hunderte, vielleicht tausende Kilo Futter wurden hiermit in der Vergangenheit zubereitet? Und so sollte dieser auch für die jetzige Bergtour ununterbrochen bis zum späten Abend seinen Nutzen tun. Für uns Zuhause wäre das eine Aktion gewesen, nach der wir ins Bett gehen. Anja aber spült danach noch die benötigten Utensilien, füttert die kranken hunde und lässt alle Hunde nochmal raus und reinigt die Hinterlassenschaften. Unseren “Kindern” soll es ja an nichts fehlen.

Am nächsten Morgen muss sich trotzdem beeilt werden – schliesslich müssen alle Aufgaben des Tages bereits stunden vorher als sonst erledigt sein – die Bergtour dauert mittlerweile mehrfach länger als zu Beginn (Ich denke gerne an die Zeiten zurück, in der nur von “der Baustelle” gesprochen wurde, mittags hin, nachmittags wieder zurück). Nun wird das Auto von der kleinen deutsche Frau mit etlichen Futtersäcken bepackt. Solange, bis dieser bis in die vordersten Reihen nurnoch Lücken zum sitzen bereitstellt. Immer mit der Sorge dass es vielleicht nicht reichen könnte – trotz derzeit mehrfach wöchentlich stattfindenen Touren. Faustregel: Es wird sooft gefahren wie geht und das auch über die eigenen grenzen Hinaus.

Vom Dorf in Demirtas bis hoch oben in den Bergen kürzlich etwa 20-30 neu ausgesetzte Tiere. Darunter viele alte und kranke. Diese Touren mit den Gedanken zu beginnen niemanden mehr aufnehmen zu können, macht es schon beginnend zu einer Tortur.

Egal an welcher Ecke ein verletztes Tier steht, Anja überlegt, ob sie vielleicht doch irgendwo eine Lücke freimachen kann. Doch wo fängt man an, wo hört man auf ? Irgendwie muss man ihnen doch helfen. Also schnappte sie sich ihre gepackte Tasche, verteilte Spots, behandelte Wunden und linderte den Schmerz. Jeder bekommt das bestmögliche. Mehr, so schlimm es sich auch liest, kann man für den Moment nicht tun.

So fuhren wir weiter und weiter, etliche Stunden vergingen. Viele Streicheleinheiten, Behandlungen und Futterfuhren waren verteilt. Hund Nr. 13 hatte den Platz längst gesichert – bereits über alle Kapazitäten hinaus. Ohne die tollen Spender garnicht zu bewältigen. Aber auch Anja und Efkan können das kaum noch alles schaffen. Ich bewundere die beiden, bin fast fassungslos über die Taten eines einzigen Tages.

Die Tour begann um 12:00 Uhr und endete um 20:00 Uhr – danach wurden die Notfellchen vor Ort behandelt und bereits Futter für den nächsten Tag vorbereitet. Ich ziehe meinen Hut vor so viel Engagement. Was Anja und Efkan vor Ort so alles Leisten – für mich nicht vorstellbar.

Was ich mir wünsche ?

Damit es weiter läuft müssen die Spenden konstant bleiben. Futter und Medikamentenpaten sind besonders jetzt für die Bergtouren essenziell. Auch die Ausgaben für Diesel und für die Pension wachsen ins immense.

Da sich bisher niemand gefunden hat, der Hunde in der Türkei aufnehmen kann, ist es unerlässlich solche Stellen zu finden. Wir können nicht jeden Hund ausreisen lassen und so müssen vor Ort stellen geschaffen werden. DENN: in wenigen Monaten werden die Wege in den Bergen zugeschneit sein und man wird nurnoch die hälfte der bisherigen Tour fahren können.

Genauso werden dringend Pflege- und Endstellen in Deutschland gesucht. Für jeden Hund der ausreist kann ein Hund nachrücken.

Langfristig werden immer wieder Helfer gesucht, die vor Ort mithelfen. Wer also auch mal längerfristig Kitmir vor Ort unterstützen kann bitte melden.

Es wird derzeit an einer Lösung für die Berghunde gefeilt, bisher konnte nichts zufriedenstellendes gefunden werden .

Wer Kitmir kennt weiss, dass jeder Weg der gegangen werden kann gegangen wird egal wie sehr man gegen den Strom schwimmen muss. Hilfsangebote bitte direkt an Kitmir. Nur gemeinsam können wir diese Situation vor Ort verbessern. Ich hoffe sehr, dass sich viele Helfer finden. Auch eine Fördermitgliedschaft hilft. Weitere Infos auf www.kitmir.de. Herzlichen Dank.