Ein Überlebenskampf im Müll

Fellnasen Adventskalender 2018
2. Dezember 2018
Guten Morgen aus der Entbindungstation
3. Dezember 2018

Stellt euch vor ihr habt furchtbaren Hunger und euch ist kalt… Ihr habt Angst und ihr kennt keinen Ort, an dem ihr sicher seid… Überall lauern Gefahren und ihr seid geschwächt, denn unter diesen Bedingungen habt ihr Babys zur Welt gebracht;
kleine, schützenswerte Babys, die ihr bereit seid mit eurem Leben zu verteidigen. Jede Mutter und jeder Vater weiß was es bedeutet, wenn man ALLES für seine Kinder tun würde.

Dieses Leid erleben täglich tausende von Straßentieren in der Türkei (und natürlich auch in vielen anderen Ländern dieser grausamen Welt).
Unser Verein versucht mit Kastrationen, Futterstellen und medizinischer Notfallbehandlung gegen dieses Elend anzukämpfen.
Aber wir sind oftmals machtlos.
Der Platz, das Geld, die helfenden Hände reichen einfach nicht aus, um den Kampf gegen das Elend der Straße zu gewinnen. Egal wie viel man tut – es ist immer zu wenig und in jeder Nacht verfolgen einen die Augen dieser hilflosen Tiere im Schlaf.

Diese Hundemutter wurde heute auf einer Futtertour durch die Berge entdeckt.
Ihr ,,Zuhause” ist ein alter, zerschrotteter Kühlschrank. Der einzige Platz, der sie vor dem Regen und der Kälte etwas schützt. Der einzige Platz, der ihr bleibt, um eines ihrer beiden Babys zu beschützen, denn das zweite Baby hat sie bereits aufgegeben und es liegt in der hintersten Ecke ohne die Körperwärme seiner Mutter.
Trotz allem beschützt die Mama ihr sterbendes Baby noch vor der Gefahr, die sich ihr genähert hat – dem Menschen.
Menschen sind die Wesen, vor denen die Hundemama in der Regel einen großen Bogen macht, denn oftmals bringen Menschen nichts Gutes mit sich.
Menschen jagen und erschießen die Hunde, bewerfen sie mit Steinen, schreien sie laut an, überfahren und vergiften sie.
Wenn die Hundemama könnte, würde sie sicher flüchten, aber sie muss ihr noch lebendes Baby schützen – das Letzte, das ihr geblieben ist.

Trauriger Alltag in der Türkei… eine Herausforderung für die Tierschützer, die täglich ihr Bestes geben, um den Tieren zu helfen.

Der Hundemama wurde eine Futterstelle eingerichtet, damit sie ausreichend Futter zur Verfügung hat und sich darum nicht sorgen muss.
Das sterbende Baby wurde von Anja mitgenommen und sie wird ihr Bestes geben, um dem Kleinen die Chance auf ein Leben zu schenken.
Unser einziger Trost ist, dass es nicht auf dem kalten, klammen Boden eines ausrangierten Kühlschranks sterben muss.