Reisebericht Dezember 2017 von Petra Raithel und Mariell Nistl

Teil 2 – Einst ein stolzer Kangal…
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Reisebericht Dezember 2017 oder auch „Das Wochenende der Premieren…“

Mitreisende Tiere: Emmy, Mr. Tibet, Napolitan, Sunny, Lola und Lindsay
(von Petra Raithel und Mariell Nistl)

„Sowas ist mir noch nie passiert“ – das ist wohl der Satz, der am besten zu unseren 3 bzw. 4 Tagen Alanya/Demirtas passt. Im Nachhinein können wir drüber schmunzeln… doch lest selbst:

Okay – wir haben 4 Tage geplant. Für Petra ging das klar, für Mariell nicht. Am Samstag sind wir, wie geplant, mit dem Auto von Urnau nach Frankfurt gefahren (385 km). Beim Losfahren die Frage von Petra (und das hat sie wohl noch nie gemacht): „Mariell, Ausweis dabei?“. „Klar!!!“
Nach Ankunft am Transferparkplatz dann der Schreck: Mariell suchte verzweifelt in ihrem Geldbeutel nach dem Ausweis. Sch****. „Okay“, dachten wir, „am Flughafen kann man Ersatzdokumente ausstellen lassen“ (das hat Petra mal bei Achtung Kontrolle gesehen). Am Flughafen zum Büro der Bundespolizei gestiefelt und gleich mal gefragt. „Ja, natürlich stellen wir Ihnen Ersatzdokumente aus. Kostet 30 Euro. Wohin geht’s denn?… Ach, in die Türkei? Nein, da darf ich nichts ausstellen. Und die Airline nimmt Sie auch nicht mit.“.

Währenddessen haben Mariells Mama und ihr Freund Alex die gesamte Wohnung nach dem Ausweis durchsucht – leider ohne Erfolg. So musste Alex Mariell von Frankfurt mitsamt den 50 kg Hilfsgütern abholen.

Fündig wurde Mariells Mama – in einer Hosentasche einer „Partyjeans“ *hust hust* !!!
Daraufhin wurde direkt auf der Rückfahrt von Frankfurt der Flug am nächsten Tag von Stuttgart gebucht.. Wieder musste Alex Mariell nach Stuttgart fahren. Armer Kerl.
Kerstin H. hat auf Zuruf von Petra das Übergepäck wieder einbuchen lassen aber
beim Check-In war das Sondergepäck dann nicht hinterlegt. Eine Dame (Renate Nr. 1 aus Alanya) hatte dasselbe Problem. Daraufhin hat Mariell bei SunExpress auch in ihrem Namen angerufen. Nach langem Hin- und Her hat Renate Nr. 2 (Schichtleiterin vom Ground Service Stuttgart) dann einfach entschieden, dass wir die 30 Kilo mitnehmen dürfen. Herzlichen Dank für die unkomplizierte Abwicklung.)
Dann konnte Alex auch seinen Heimweg antreten – 183km in 4 Stunden (wegen Schneechaos).
Mariell wusste nicht ob der Flieger auch wirklich geht, denn mehrere Maschinen wurden aufgrund starken Schneefalls gecancelt.
Im Gate kam Mariell dann nochmals mit Renate Nr. 1 ins Gespräch und konnte eine Mitfahrt im Privattransfer mit Renate Nr. 1 klar machen. Danke Renate.

Am Montag sind wir um 10 Uhr zum Tarim/Amtsveterinär gefahren. Efkan war bereits mit allen 6 Tieren im Auto dort. Die Ausreisepapiere wurden erstellt aber zum Glück hat Petra vor dem Unterschreiben nochmals auf ihr Dokument geschaut, sonst wäre sie wohl noch wegen Urkundenfälschung dran gekommen. Es war ein falscher Name eingetragen. Efkan war total fertig, denn als er die Tiere in Demirtas ins Auto geladen hat, hatte er einen Anruf von einer „Fernsehmoderatorin“ verpasst, die einen vergifteten Hund gefunden hatte. Efkan war leider 10 Minuten zu spät dran – die Hündin wurde bereits von der Stadtverwaltung abgeholt. Jedoch hat es die „Moderatorin“ irgendwie geschafft, dass die Stadtverwaltung den Hund rausgibt. Aber nur an sie selbst.

Angeblich konnte sie den Hund nicht selbst abholen und hat Efkan gebeten, den Hund mit ihr gemeinsam zu holen. Aber Efkans Auto war voll mit den Tieren, die ausreisen sollten. Also sind wir mit unserem Mietwagen mitgefahren. Dann hat die „Moderatorin“ auf sich warten lassen und kam 30 Minuten später zur Stadtverwaltung. Unglaublich!!! Bei einem Giftvorfall zählt jede Minute. Von wegen zu kleines Auto, die Dame wollte sich den Wagen nicht schmutzig machen.
Ohne Zögern haben wir den Hund in den Kofferraum gehievt, Mariell hat sich mit hinten rein gesetzt und den Hund festgehalten. Der Hund war sehr desorientiert, hat randaliert, gepieselt und dann aufgegeben und sich hingelegt. Die Minuten im Auto kamen uns vor wie Stunden. Petra ist gerast wie eine Irre. Leider fuhren wir in eine Baustelle durch die die Straße gesperrt war und wir mussten umdrehen – fast noch nen Rollerfahrer gerammt (der hätte es verdient, weil er so blödsinnig an uns vorbei fahren wollte). Petra Wutanfall bekommen und den zusammengefaltet aber auf deutsch 😉
In der Atatürk Straße waren wir in falscher Fahrtrichtung. Efkan hat es noch in der Grünphase geschafft illegal zu wenden. Wir waren aber 4 Autos hinter ihm und mussten an der roten Ampel stehen bleiben. Efkan ist ausgestiegen und über die Kreuzung gerannt und hat geschrien, Petra soll einfach bei rot fahren und wenden.
Zögern seitens Petra („Ich häng an meinem Leben!“). Efkan wurde hektisch wie ein HB-Männchen (Hier eine Nachstellung: https://www.youtube.com/watch?v=hQj1Tsg2l5c). Uns blieb keine andere Wahl… Petra drückte aufs Gas und drehte bei roter Ampel auf der Kreuzung um. Die Zunge des Hundes war inzwischen blau und aus den Augen kam schon Blut… wir hatten nicht mehr viel Zeit. Doch es hat gereicht – die Hündin hat es überlebt und blieb erstmal beim Tierarzt.

Anschließend fuhren wir zu Anja um die Weihnachtspakete abzugeben. Nach einem stärkenden Kaffee und Gesprächen über das zuvor erlebte, ging es zurück ins Hotel. Am Abend erfuhren wir, dass türkische Tierschützer den Hund (den wir gerettet hatten) bei unserem Tierarzt abholen wollten, um bei der Gemeinde gegen die Vergiftungsaktion zu demonstrieren. Der Tierarzt hat den Hund natürlich nicht rausgegeben sondern klar gesagt, dass Kitmir den Hund übernommen hat und wir auch für die Kosten aufkommen. Leider haben diese „Tierschützer“ daraufhin Anzeige bei der Jandarma erstattet, wo unser Tierarzt dann Rede und Antwort stehen musste. Danke Öczan, dass du so fest zu uns stehst !

Am Dienstag ging’s dann mit 4 Hunden und 2 Katzen zurück zum Flughafen auf den Weg nach Deutschland. Die Tiere durch die Kontrolle zu bringen, war gar nicht so einfach. Doch zu dritt geht’s ja normalerweise gut. Petra hatte sich beim Heben von Emmy irgendwas verrenkt und konnte vor Schmerzen nicht mehr stehen. Nach einer fünfminütigen Pause auf dem Flughafenboden, konnte sie glücklicherweise wieder aufstehen und mit Schmerzen zum Check in laufen. Dort hat alles gut geklappt. Nachdem wir alle Tiere bis auf Mr. Tibet beim Sperrgepäck abgegeben haben, ging’s ins Gate. Mr. Tibet war super gut drauf, doch er meinte noch etwas der Türkei hinterlassen zu müssen. Die Hinterlassenschaft im Flughafengebäude wurde dann von Petra entsorgt, die noch einen Kotbeutel im Rucksack hatte.

Beim Rückflug durfte Mr. Tibet zwischen uns sitzen und hatte quasi seinen eigenen Sitzplatz. Die Flugbegleiter waren ausnahmslos freundlich und sehr nett mit unserem Mr. Tibet. Allerdings wurde dieser Flug von einigen
Unangenehmen Begebenheiten begleitet. Hinter uns saß eine Dame, die bereits in den ersten 15 Minuten an
Bord, 6 dieser kleinen Schnapsfläschchen gekauft und getrunken hatte. Weinkrämpfe, Panikattacken usw… direkt hinter Petras Sitz. Dann kam der Service und die Dame hat nochmals 4 Fläschchen geordert…Kurze Besprechung zwischen Mariell und Petra, ob wir was sagen sollen. Haben wir dann gemacht und die Stewardess über die Menge des Alkohols der Dame informiert. Daraufhin wurde sie in die vordersten Sitzreihen mitgenommen. Gott sei Dank…. Ca. 15 min später hat die Dame wie ein Reiher alles rückwärts gegessen. Nicht auszudenken wenn sie hinter Petra gesessen hätte. Da die Dame anschließend zu randalieren begann, haben wir dann gesehen dass auch in SunExpress Fliegern Skyguards anwesend sind.
Diese haben sich dann auch gekümmert….
Landung in Frankfurt war super, allerdings mussten wir vor unserem Endparkplatz plötzlich stehen bleiben und es dauert sicher ca. 15 min. bis es zur Parkposition ging. In diesem 15 min. hat ein behinderter junger Mann massiv angefangen zu randalieren und schreien, die Leute in der Sitzreihe vor ihm wurden evakuiert…nach weiteren endlosen Minuten hatten wir die Parkposition erreicht. Dann teilte uns die Crew mit, dass wir bitte alle unsere Personalausweise herausholen sollten, da wir direkt beim Aussteigen an der Bordtüre von der Bundespolizei kontrolliert wurden (das haben wir noch nie erlebt).
Endlich erreichten wir die Gepäckausgabe und Lindsay, Lola und Emmy waren bereits da. Nur die Katzen fehlten noch. Vier Boxen, 1 Hund in der Tasche, 3 Koffer, 2 Personen unmöglich das nach draußen zu schaffen. Herzlichen Dank an den Mitarbeiter beim Sperrgepäck, der es möglich machte das Sandra und ihre Freundin zu uns kommen durften, um uns zu helfen….

Wir hatten es endlich geschafft, nach einem gefühlten Horrortrip mit vielen Unbekannten, konnten wir alle Tiere heil dorthin bringen wo sie hin sollten…

Ein dickes Dankeschön geht an:
Alex für die vielen Stunden Autofahren
Heidi (Mariells Mama) fürs Auffinden des Ausweises
Renate vom Airport Ground Service Stuttgart für die unkomplizierte Abwicklung
Renate Z. aus Alanya für´s Mitnehmen vom Flughafen Antalya bis ins Hotel in Alanya
Dem Herrn vom Ground Service Frankfurt für die Hilfe mit den Tieren
Unserem Tierarzt Öczan für die schnelle Hilfe bei der vergifteten Hündin
An alle die mit Petra zu tun hatten, ohne auf sie böse zu sein, aufgrund ihres aggressiven Verhaltens bei Stresssituationen
Efkan und Anja – für alles