Teil 2 – Einst ein stolzer Kangal…

Teil 1 – Einst ein stolzer Kangal…
18. Dezember 2017
Dürfen wir vorstellen ?
19. Dezember 2017

Er hätte so viel mehr verdient…

Der Beitrag über den Kangal löste gestern und heute eine heftige Diskussion auf unserer Facebook Seite aus…

Zu unserer Verwunderung… denn er ist nur einer von Tausenden, die auf den türkischen Straßen entsorgt wurden (Anm. Auch Kangals werden ausgesetzt ohne die Chance auf Rückkehr. Durch ihre ehemaligen Besitzer. Die Aussage, dass Kangals nicht ausgesetzt werden können, hat in unserer Runde doch für ein Schmunzeln gesorgt).

Whatever…
Nahezu täglich berichten wir über Schicksale von Straßenhunden, die entsorgt wurden und mit ein wenig Glück zu Kitmir gefunden haben. Aktuell versorgen Anja und Efkan rund 70 Hunde und 30 Katzen, 3 Mulis, ein Pferd und eine Taube. Auf den Straßen und an den Baustellen weitere 30-60 Hunde.
Davon sind rund 30 Tiere Dauerinsassen, die zu alt oder zu krank zum vermitteln sind oder die einfach schlicht ungewollt sind, weil sie eben alt oder krank sind.
Die besten Beispiele dafür sind Stevie, Till, Sanni usw.
Die Behauptung ein Tier wäre Anja und Efkan ,,zu alt um es aufzunehmen” ist schlichtweg eine bodenlose Frechheit und an Dreistigkeit kaum zu überbieten.

In der Regel berichten wir von den Tieren/ Notfällen erst, wenn sie von Anja und Efkan eingefangen, tierärztlich versorgt wurden und ein Dach über den Kopf haben.
In der Regel…

Die Regel ist aber auch, dass Anja und Efkan an jedem verdammten Tag eine Arme Seele sehen, die ein Dach über dem Kopf nötig hätte. Wenn wir hier von jedem Tier berichten würden, dass ein Zuhause bräuchte, würden wir euch jeden Tag mit traurigen Tieraugen konfrontieren, die zurück gelassen werden mussten.
Denn DAS ist die Realität und der gestrige Post über den Kangal ist nur einer von vielen grauenvollen Momenten in dem Leben von Anja und Efkan.

Warum wir diesen Post veröffentlicht haben wurden wir gefragt…
Wenn wir eh nicht helfen würden…
Um den Menschen nur einmal einen kleinen Einblick ist das beschissene Leben dieser armen Tiere zu geben, die unter schlimmsten Umständen ihr Leben fristen, weil sie den Menschen einen Scheißdreck wert waren.
Deswegen haben wir diesen Post veröffentlicht!!!

Die Reaktionen zu diesem Post haben uns dann doch etwas…naja… nennen wir es ,,verwundert”.

Während unsere anderen Post mit Ignoranz gestraft werden und der Post über ein bereits gerettetes Tier nicht mal geteilt wird, um dabei zu helfen ein Zuhause zu finden (um Platz zu schaffen, für z.B. arme, alte Kangals), tummeln sich plötzlich hunderte Menschen auf unserer Seite und kommentieren was das Zeug hält.
Wo seid ihr denn sonst ??? Wenn die anderen 100 Tiere in unserer Obhut Hilfe benötigen???

Es wird gejammert und geschimpft und es hagelt Beleidigungen und Vorurteile…

Während unsere anderen Beiträge kaum beachtet werden, werden plötzlich alle Menschen hinter ihren Laptops und Tablets zu aktiven Tierschützern, die ja alles ANDERS gemacht hätten und den armen alten Kangal sofort und ohne zu zögern eingeladen und gerettet hätten.
Aha…
Ihr hättet einen 50 Kilo Rüden mal einfach auf euren Schoß genommen (der Kofferraum war ja schließlich besetzt mit 2 Hündinnen, die kastriert werden mussten) und hättet ihn mit nach Hause genommen zu euren anderen 20 Hunden im Wohnzimmer ? Oder vielleicht ins Katzenzimmer mit den 5 Katzenwelpen? Oder ihr hättet ihn mal just in ein Gehege mit 5 anderen Hunden geworfen, wo es mit viel Glück zu keinen Beissereien gekommen wäre ?

In unserer Welt ist es so, dass wir Tiere retten. Aber nur wenn dadurch keine anderen Leben gefährdet werden.

Anja und Efkan hätten ihn natürlich auch auf dem Beifahrersitz die Nacht verbringen lassen können, nach einer 2 stündigen Fahrt auf dem Schoß durch die Berge – haben sich aber bewusst dagegen entschieden.
(Vielleicht war er ihnen ja einfach zu alt?)

JEDER, der behauptet es besser machen zu können, ist eingeladen aktiv vor Ort zu helfen und zu beweisen wie wichtig ihm aktiver Tierschutz wirklich ist.

Faszinierend war auch für uns zu sehen, wie viele Menschen plötzlich finanzielle Hilfe anbieten. In der Regel kriegen wir ein ,,Danke” für ein gerettetes Tier und mit Glück findet sich auch ein Pate, der das Futter mit einem Geldbetrag monatlich unterstützt.
Trotz allem sind da immer noch die Kosten für Tierarzt, die Ausreisepapiere, Parasitenbehandlung, Unterbringung und und und.
Wenn ein Tier erstmal gerettet wurde, fragt meistens Niemand mehr nach ob Hilfe benötigt wird.
Diese Tiere werden einfach vergessen – gerettet und gut ist.
(Hiervon wollen wir unsere wirklich treuen Kitmir Unterstützer raus nehmen, denn wir haben eine kleine und tolle Gemeinschaft um uns herum, die immer helfen, wenn Hilfe benötigt wird

Übrigens… der Beitrag gestern endete mit:
,, er hätte so viel mehr verdient…”

Es stand dort nicht, dass Anja und Efkan sich nicht mehr um ihn kümmern.
Es stand dort nicht, dass dem armen Kerl nicht geholfen wird.
Es stand dort auch nicht, dass Anja und Efkan nicht alles tun werden, um eine Lösung für ihn zu finden.
Es stand dort lediglich, dass die Beiden in diesem Moment nicht mehr für ihn tun konnten…

Wer aber Anja und Efkan kennt, weiß ganz genau, dass die Beiden nach dieser Begegnung eine schlaflose Nacht hatten und nichts unversucht lassen wollten, um diesen armen Jungen zu helfen.

Eine perfekte Lösung konnte auf die Schnelle natürlich nicht gefunden werden. Es konnte kein Gehege über Nacht errichtet werden…

Trotz allem sind die Beiden natürlich heute nochmal in die Berge gefahren und haben ihn gesucht und gefunden.
Er ist nun medizinisch erstversorgt und bekommt eine Notunterkunft bei Efkan gebastelt bis eine bessere Lösung gefunden ist. Aber dort hat er nun ein weiches Plätzchen, medizinische Versorgung und täglich einen vollen Magen.

Wer nach wie vor finanziell unterstützen möchte, kann dies gerne tun, denn der alte Rüde wird seinen Lebensabend bei Kitmir verbringen. Da er ein reinrassiger Kangal ist, darf er die Türkei nicht verlassen.
Wir würden uns freuen, wenn sich ein paar Leute finden, die dem armen Kerl dabei helfen hier glücklich zu werden. Seine Behandlung und Versorgung wird auch in der Zukunft noch Geld kosten – lasst uns das nicht vergessen.

Zu guter Letzt möchten wir uns bei allen Menschen bedanken, die hinter Anja und Efkan standen und ihre Arbeit verteidigt und gewertschätzt haben und an sie und ihr Tun geglaubt haben.
Danke dafür!!!
Wir sind stolz so treue Anhänger zu haben, die hinter uns stehen.