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Ein Reisebericht von Brigitte H., die Anja und Efkan besucht hat

Drei Tage bei Anja und man bleibt gedanklich dort! So geht es mir wieder nach aufregenden, erschreckenden, belastenden, aber auch gottlob einigen beglückenden Momenten, die ich bei ihr, Efkan und den Tieren verlebt habe.

Ich habe in meinen Reiseberichten öfters über die Schwere der Arbeit und der psychischen Belastung geschrieben, die den Beiden zu schaffen macht. Jeder andere, der bisher vor Ort war, war ebenfalls erschüttert über die ganzen Geschehnisse, die man als Besucher/Helfer ja nur kurzzeitig mitbekommt. Jedes Mal wächst bei mir der Respekt vor Anja und Efkan, die ihr Leben komplett den Tieren verschrieben haben. Ich bin zwar in Deutschland auch im Tierschutz tätig, aber ich habe immer noch ein Privatleben. Das haben die Zwei nicht mehr.
Es macht mich sehr traurig, wenn ich z. B. höre, dass die Beiden – obwohl sie das Meer quasi vor der Nase haben – seit drei Jahren keine Zeit hatten, das Meer zu genießen.

Wie das zarte Körperchen von Anja diese Belastungen seit so vielen Jahren aushält, ist mir ein Rätsel. Wie ein Mensch tagtäglich mit Schrecklichkeiten konfrontiert wird, dabei noch eine positive Ausstrahlung hat und unverändert weiterkämpft, ist das zweite Rätsel. Die Tiere werden immer liebevoll – auf ihr spezielles Wesen und ihre Krankheiten abgestellt – behandelt und versorgt. Natürlich hat sie zu wenig Hände und Zeit zum ausgiebigen Streicheln, aber Anja merkt auch, wenn sich ein Tier zurückzieht und reagiert darauf mit ihrem großen Herzen.

In den drei Tagen musste ich miterleben, wie PonPon und mein Patenhund Lord gehen mussten. Wie die zwei Hunde pietätvoll und mit großem Schmerz verabschiedet wurden, zeigt, dass bei den vielen, vielen Tieren, die sie gehen lassen mussten, keinerlei Abstumpfung zu erkennen ist. Die Tiere werden beweint und bekommen mit Herz belegte schön geschmückte Gräber. Jetzt kommen mir gerade die Tränen, wenn ich an Lord denke, der wirklich (bis auf die Ausnahmen, wenn er gesund bei Anja im Wohnzimmer lebte) kein schönes Leben hatte. Sein Grab zeigt aber, wie herzlich er geliebt wurde – und das hat er sicher gespürt.

Abschließend nun ein großer Wunsch für Anja und Efkan: Achtet bitte auch ein bisschen auf Euch selbst!