Update zu den Mulis und die unglaubliche Geschichte des heutigen Tages…

Wenn sie nicht mehr gebraucht werden, werden sie eben weggeworfen.
12. Januar 2017
Mensch!!! Was hast du nur getan?
17. Januar 2017

Erstmal möchten wir uns bei Allen bedanken, die uns gestern ihre Hilfe angeboten haben durch Aufklärung, Hilfeangebote, Empfehlungen etc. wie wir den Mulis und dem Pferd helfen können.
Traurig macht mich die Tatsache, dass wir (bzw. Anja und Efkan) als Tierquäler betitelt wurden und dazu möchte ich mich hier nochmal äußern.
Anja rettet seit nunmehr 17 Jahren Hunde und Katzen von der Straße – Efkan ist seit 2013 an ihrer Seite.
Es wurden im vorletzten Jahr auch 2 Mulis gerettet, die bei Efkan ein Zuhause gefunden haben und die dort gut versorgt werden.
Trotzdem macht diese Tatsache Anja und Efkan nicht zu Muli oder Pferde Experten, denn der Großteil ihrer Arbeit befasst sich nunmal mit Straßenhunden und -Katzen.

Anja und Efkan haben diese Mulis und das Pferd durch Zufall auf der Straße gefunden und während ALLE ANDEREN Meenschen sich einen Dreck um die Tiere geschert haben, haben die Beiden gehandelt und sich sofort der Tiere angenommen. Trotzdem sind sie nicht in der Lage eine Verletzung fachmännisch einzuschätzen und haben nun mal auch keinen Tierarzt, der auf Großtiere spezialisiert ist.
Sie sind jeden Tag hochgefahren, haben den Tieren Futter gebracht und zerbrechen sich seit Tagen den Kopf wie sie ihnen helfen können.
Aber so ein Muli kann man mal nicht eben in ein Hundegehege stecken – vor allem nicht, wenn kein Rankommen möglich ist, weil die Tiere so verängstigt sind.
Niemand ist in der Lage mal eben einen großen Zaun auf eine Wiese zu zaubern mit einer Überdachung und einem Anhänger dazu, wo eine gute Fee die Tiere mit Zauberkräften reinfliegen lässt und ganz sanft in ihr neues schönes Zuhause transportiert.
Sicher könnte Niemand von uns mal eben ein Muli bei sich zu Hause unterstellen, das er eben auf der Straße aufgelesen hat.

Und dann noch Vorwürfe und Unterstellungen zu lesen, macht mich wütend und vor allem traurig.
Da leben zwei Menschen, die ihr komplettes Leben den Tieren widmen, die ALLES aufgegeben haben und dann werden sie noch angefeindet.
Wer meint es besser zu können, ist eingeladen schnellstmöglich nach Demirtas zu kommen – Ein Schlafplatz und Essen ist vorhanden – wir freuen uns über jede tatkräftige Unterstützung.

Ansonsten waren Anja und Efkan gerade am planen ein Stück Grundstück unter dem Haus einzuzäunen. Dort sollten die Tiere notfallmäßig untergebracht werden, bis die Zeit, das Geld und die Kapazität erlaubt dort einen Unterstand zu bauen, wo die Tiere vor Regen, Sonne und Wind geschützt sind. Ein Bagger ist bereits bestellt, aber der kann natürlich auch nicht sofort angefahren kommen. Auch der empfohlene Hufschmied wurde informiert und wird vorbeikommen, sobald ein Rankommen an die Tiere überhaupt möglich ist.
Wer hier helfen möchte, kann gerne einen kleinen Beitrag spenden. Jeder Euro hilft derzeit:
https://www.betterplace.org/…/14414-hilfe-fur-die-turkische…

Nun aber zu dem heutigen Tag und den unglaublichen Vorkommnissen:

Anja und Efkan sind heute mittag wieder in die Berge gefahren, um die Mulis an dem Restaurant zu versorgen.
Als sie dort ankamen, waren keine Tiere zu sehen, dafür aber ein aufgebrachter Restaurant Besitzer, der übelst schimpfte und mit einer Anzeige drohte, weil Anja und Efkan die Tiere dort versorgt hatten.
Er war so damit beschäftigt Anja und Efkan bei der Polizei anzuzeigen, dass kaum aus ihm heraus zu bekommen war, wo die Tiere sind.
Auf mehrere Nachfragen hin, gab er nur an, dass er sie verscheucht hätte und die Tiere den Berg abwärts gelaufen seien.

Drei Stunden suchten Anja und Efkan nach den Tieren – konnten gelegentlich Hufabdrücke oder Pferdeäppel als Wegweiser nutzen. Dann fanden sie die Drei endlich…
Ein Mann trieb die Tiere Richtung Demirtas, wo er sie angeblich dem Tierheim übergeben wollte (das gar keine Großtiere annimmt). Wir vermuten, dass sie illegal geschlachtet werden sollten…
Die Auseinandersetzung zwischen Efkan und dem Mann ging soweit, dass letztlich die Gendarma dazu gerufen werden mussten und der Mann des Weges zog.
Zu dem Zeitpunkt waren die Tiere nur noch ca. 1 Kilometer von Anjas Haus entfernt – so weit hatte der Mann sie bereits getrieben. 🙁

Sie standen mitten auf der Straße und Anja und Efkan waren verzweifelt… ganz, ganz langsam brachten sie die Tiere noch ein Stück weiter, bis sie unten vor Anjas Einfahrt standen.
Tja und dann… 🙁
Dort stehen bleiben konnten sie nicht (mitten an der Straße) und ein Gehege gab es nicht – wirklich eine schlimme, schlimme Zwickmühle und mittlerweile war es auch noch stockduster draußen.

Anja und Efkan brachten die Tiere dann nach oben und bastelten aus Flatterband ein provisorisches Gehege – allerdings interessierte das die Tiere nicht die Bohne – sie liefen einfach durch das vierfach befestigte Flatterband durch und blieben nicht an Ort und Stelle.

Das Ende vom Lied ist… und es ist kaum zu glauben…
Die Drei stehen nun bei Anja im Innenhof direkt vor der Haustür und die Hunde haben Stubenarrest bekommen und sind not amused über die Besucher im Hof.
Morgen wird ein neuer Notfallplan umgesetzt, aber für heute geht es erstmal nicht anders. Die Tiere brauchen einen sicheren Raum, der ihnen einen Zutritt zur Straße unmöglich macht und DAS ist die einzige Möglichkeit, die der heutige, lange, anstrengende Tag bieten konnte.

Wirklich schlimm, wenn man so hilflos ist…