Offener Brief an Anja Günther und TC Efkan Ozkan

Hallo liebe Anja Günther und TC Efkan Ozkan,

es ist schon eine Weile her dass ich von mir hören ließ. Ich habe vor kurzem meine Mama gebeten dir, liebe Anja, einen Brief von mir zu schreiben, aber nach längerem Überlegen habe ich entschieden es in die Gruppe zu schreiben damit alle wissen was ich fühle. Und das ist endlose DANKBARKEIT Euch gegenüber.

Jeden Tag lieg ich nun abends mit auf Couch und lasse mir vorlesen was in meiner alten Heimat passiert. Es gibt schöne Sachen und es gibt unendlich viele traurige Sachen. aber ihr kämpft für uns Vierbeiner, ihr kämpft unermüdlich und seid nun auch am Ende Eurer Kräfte. Ich mache mir echt Sorgen um Euch, denn ihr wart es, die mein Leben gerettet haben, ihr wart es, die mich gesehen haben, ihr wart es, die mir das erste mal gezeigt haben, dass es auch nette Menschen gibt, Menschen die es gut mit uns Tieren meinen.

Ich weiß dass ich, wenn ich Euch dies hier schreibe, nicht Eure Sorgen weg zaubern kann, ich kann die Situation vor Ort nicht ändern und ich kann Euch nicht gesund machen, denn wir sitzen hier Kilometer weit weg und können Euch nur bewundern, was Euch auch nicht hilft in dem Moment. Und trotzdem werde ich jetzt versuchen Euch das zu sagen was mir sehr am Herzen liegt und hoffe dass es Euch wenigstens ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Es ist erst wenige Wochen her, da bin ich auch sehr krank gewesen. Jeder der sich noch an mich erinnert weiß, dass ich ein Handicap Hund bin und meine Gesundheit nie die beste war. Aber da hat es mich richtig übel erwischt. Ich kann mich noch grade dran erinnern dass meine Mama die Schallmauer durchbrochen hat, als sie nach meinem letzten Zusammenbruch mit mir in die Klinik raste. Ich möchte auch nicht weiter drauf eingehen was mit mir war, denn es waren schlimme Wochen und es sah nicht gut für mich aus. Ich will diese Zeit einfach nur vergessen. Ich weiß noch wie ich mich in das Behandlungszimmer schleppte und die Sorge in der Stimme von dem Arzt und ihr hörte. Der Arzt sagte aber wir haben noch eine kleine Chance und meine Mama bat mich eine Entscheidung zu treffen, bat mich nicht aufzugeben… weiter leben zu wollen….

Es ging mir Hundeelend, ich kuschelte mich an sie und dachte an alles was war, an mein Leben als Strassenhund, an den Tag an dem ich zu Euch fand, an die Zeit bei Euch… Trotz der vielen Arbeit die wir Tiere mit uns bringen, wart ihr immer liebevoll zu uns, habt nie geklagt, habt Streicheleinheiten und Leckerchen verteilt…. Ich liebte Euch einfach…. Dank Euch hat sich mein LEBEN geändert. Gleich zweimal, denn ich dachte besser kann es nicht kommen, aber ihr seid es, denen ich mein neues Leben verdanke, meine Familie Dank Euch habe ich ein Zuhause gefunden nein, die Regenbogenbrücke muss noch warten. Ich sammelte meine Kräfte, stand auf und zeigte meiner Mama und dem Arzt, ” Aufgeben ist keine Option ” und was soll ich sagen, ich war heute in der Klinik und wir haben den Kampf gewonnen ? mein Arzt sagt, mein Lebenswille ist echt der Wahnsinn ich bin ein Wunder

Was ich Euch sagen will, ohne Euch hätte ich damals keine Chance gehabt…. Ich konnte nichts sehen und war fast verhungert. Ihr habt so viele von uns gerettet, Ihnen ein neues Leben geschenkt. Dank Euch sind so viele von uns in ein neues Leben geflogen, oder haben überhaupt das erste mal Liebe und Fürsorge erfahren dürfen. Bitte denkt immer dran wenn ihr mal traurig und mutlos seid, ohne Euch wären viele von uns nicht mehr da. Ich war sogar neulich an der Nordsee, ich lag im Sand und schaute aufs Wasser, ich hätte nie gedacht dass ich mal die Bedeutung von Urlaub verstehen würde ? aber es war herrlich und ich freue mich schon aufs nächste mal

Ich weiß , ich kann mit diesen Worten nichts ändern, aber ich möchte Euch bitten, passt auf euch gut auf, pflegt Euch so gut es geht. Denn ihr seid das wertwollste was wir Strassentiere haben. und da ich jetzt ein starker Hund bin, schicke ich euch ganz viel meiner Kraft und meine allerliebsten Sabberküsse, ich habe euch lieb

Euer Toffee mit seiner Familie