KimSin wurde im Juni 2015 von Efkan gefunden. Sie war mehr tot als lebendig und hatte keine Kraft mehr. Sie war rappeldürr, übersäht mit Parasiten und von Wunden gespickt.
KimSin wollte leben und kämpfte wie eine Löwin. Allerdings fiel uns direkt auf, dass sie ein ganz besonderer Hund ist. KimSin zeigte schwere körperliche Defizite als sie zu Anja kam. Sie hatte schlimme Plattfüße und war völlig unkoordiniert. Ständig fiel sie beim spielen um oder rannte mit einem Affenzahn in andere Hunde oder Hindernisse. Sie kannte gar nichts und schien ihr bisheriges Leben völlig ohne Bewegung, wahrscheinlich an einer kurzen Kette, verbracht zu haben.
Aber KimSin zeigte auch geistige Defizite. Obwohl sie bereits ausgewachsen war als Efkan sie fand, agierte sie wie ein Welpe. Sie spielte den ganzen Tag, zeigte keine Beisshemmung und stolperte immer wieder über ihre eigenen Pfoten. Wir erklärten uns ihr Verhalten mit ihrem traurigen Leben, das sie leben musste bis Efkan sie fand.
Mittlerweile ist KimSin über ein Jahr bei Anja und sie ist zu einer wunderschönen, kräftigen Hündin geworden und konnte schon vieles lernen. Ihre Muskeln haben sich aufgebaut und sie ist kordinierter in ihren Bewegungen, aber… sie ist ein bisschen anders, als andere Hunde.
Wir vermuten, dass KimSin eine geistige Behinderung hat… KimSin ist einfach den ganzen Tag über fröhlich. Sie möchte immer und mit Jedem spielen und unterschätzt immer wieder die Kräfte anderer, kleinerer Hunde und überschätzt dabei ihre eigenen Kräfte. Sie ist grob ohne grob sein zu wollen, sie beisst beim spielen manchmal zu fest zu, ohne es zu beabsichtigen und sie kann nicht immer die Grenzen erkennen, die andere Hunde ihr zeigen.
KimSin meint es niemals böse – im Gegenteil! Aber sie lernt eben nicht so schnell wie andere Hunde – weder die Sprache der Hunde, noch die Grenzen der Menschen. Wer KimSin kennt, liebt sie. Diesen Hund kann man einfach nur lieben. Wo KimSin ist, versprüht sie gute Laune und sie ist niemals böse oder beleidigt, sondern möchte einfach immer und überall dabei sein. Es ist nicht einfach mit ihr, denn wenn man z.B. mit ihr Gassi gehen will, überschätzt sie auch an der Leine ihre Kräfte und wenn man sich nicht darauf vorbereitet hat, ist es möglich, dass man einfach mal den Berg hintergeschliffen wird, während KimSin am vorderen Ende der Leine den Spaß ihres Lebens hat.
Ihre Plattfüße sind nach wie vor noch vorhanden, aber in keinster Form so ausgeprägt, als sie gefunden wurde. KimSin ist kein Hund für die Stadt oder das Großstadtleben. Ein solches Leben würde sie überfordern. Sie wäre glücklich, wenn sie auf einem großen Hof leben könnte, wo sie den ganzen Tag ihre Umwelt erkunden könnte, mit anderen (ihr gewachsenen) Hunden (und Menschen) spielen könnte und wo sie endlich erleben darf, was sie erleben möchte. Sie wünscht sich Menschen, die genau so herzlich und fröhlich und verkuschelt wie sie selbst ist. Sie wird immer ein Riesenbaby im Körper eines Kangalmischlings sein und wer ihrein Zuhause schenken möchte sollte ihre Besonderheiten nicht nur akzeptieren, sondern lieben.
Aufgrund ihrer Einschränkung sollten keine kleinen Kinder und kleine, schwache oder alte Tiere im Haushalt leben.