An alle Türkei Urlauber – werdet zum Tierretter. Kämpft gegen die Ungerechtigkeit.

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Zu spät… man konnte ihn nur noch erlösen
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Seit einigen Tagen geht ein Video durch Facebook, das ein Kutschenpferd in Alanya zeigt, das auf offener Straße zusammen gebrochen ist.
Mitten im Straßenverkehr liegt dieses arme Tier und versucht wieder auf die Beine zu kommen, während das zweite Kutschpferd voller Angst daneben steht und sieht wie seinem Partner die Kräfte endgültig versagt haben.
Es sind furchtbare Bilder, aus denen Angst, Panik, Kraftlosigkeit und Resignation hervorgeht und geschaffen wurden diese Bilder durch UNS Menschen.

Auch unser Verein Kitmir hat in den letzten zwei Wochen wieder Hilferufe erhalten, in denen es um Kamele am Straßenrand ging und um mehrere Hunde in einem Hotel in Bodrum, die dort unter schlimmsten Verhältnissen gehalten werden.
Unsere Antwort lautete leider immer wie folgt:
Wir können nicht helfen!!!

Das haben wir nicht geschrieben, weil wir nicht helfen wollen, sondern weil uns einfach die Hände gebunden sind!!!
Seit vielen Jahren stehen (vor allem in der Touristensaison) an jeder Straßenecke Menschen mit ihren bunt geschmückten Kamelen.
– einmal reiten…
– einmal anfassen…
– einmal Foto machen…
Zack! Die Kassen klingeln. Wie es den armen Tieren dabei geht, die den ganzen Tag einem unglaublichen Lärmpegel, der Hitze, den Auspuffgasen und dem Stress ausgesetzt sind interessiert kein Mensch. (Oma und Opa in Deutschland werden sich ganz bestimmt über das Foto ihres Enkels auf einem bunten Kamel freuen.)

Und warum stehen die Kamele dort??? Jahrein und Jahraus – jeden Tag über viele Stunden? Weil WIR Menschen Geld dafür bezahlen, dass das Leid der Tiere zu einem lukrativen Geschäft wird.

Dann die Sache mit den Hunden im Hotel…
Mal abgesehen, dass Bodrum rund 600 Kilometer von unserer Auffangstation entfernt ist… Was sollen wir tun?
Anja und Efkan sind keine Superhelden, die mit wehenden Umhängen angeflogen kommen und die Tiere aus ihrem Elend befreien können. Auch in der Türkei gibt es Gesetze, die Hausrecht und Besitzrecht klären. Nur weil wir ein eingetragener Tierschutzverein sind (übrigens sind wir nur in Deutschland eingetragen), haben wir noch lange nicht das Recht Hotelgelände oder Privatwohnungen zu stürmen und Tiere mitzunehmen.
Eine solche Aktion würde vermutlich mit einer Anzeige, einer Geldstrafe und vielleicht dem Gefängnis enden – blöd wenn man über 100 Tiere zu Hause und an den Futterstellen hat, die auf einen angewiesen sind.

Aber das heißt ja nicht, dass WIR nichts ändern können. Wir können was ändern – GEMEINSAM!!!

Liebe Türkei Urlauber,
bitte hört auf Attraktionen zu nutzen, in denen Tiere ausgenutzt und gequält werden. Verzichtet auf Kutschfahrten, denn in Alanya und Umgebung gibt es wahrlich genug Taxen, die euch von A nach B bringen können. Ignoriert das bunte Kamel am Straßenrand, den Affen im Kostüm und auch das Chamäleon, damit diese Tiere eines Tages nicht mehr als Sklaven für den Tourismus agieren müssen.
Wenn ihr seltene Tiere sehen möchtet, plant doch mal einen Urlaub in einem Nationalpark.

Und bitte, bitte, bitte:
Macht euren Mund auf uns beklagt euch, wenn ihr seht, dass Tiere in Hotels schlecht gehalten oder gequält werden. Wendet euch an die Gästebetreuung oder den Hotelmanager, schreibt eure Beobachtungen in Foren wie Holidaycheck und dokumentiert das Leid mit Fotos und Videos, damit ihr hinterher nicht als Lügner dargestellt werden könnt.
Wir als kleine, popelige Tierschützer ohne Recht auf Amtshandlung können oft nichts tun, denn wir stehen auf verlorener Flur.
IHR als zahlende Touristen, die viele Menschen ernähren, habt die Stimmen und IHR könnt unheimlich viel bewegen, wenn ihr auf euren Kamelritt verzichtet und euren Mund aufmacht – immer und immer wieder und vor allem laut!!!

Wir leben im 21ten Jahrhundert und wir brauchen keine Bespaßung auf Kosten der Tiere.
WIR können etwas ändern und auch wenn dieser Text an die Türkei Urlauber gerichtet ist, ist er doch auf die ganze Welt übertragbar.

Bitte werdet aktiv, denn die Tierschützer dieser Welt brauchen DRINGEND eure Hilfe – alleine schaffen sie es nicht.
ZUSAMMEN sind wir stark!!!