Wenn aus Tierliebe Abzocke wird – das Geschäft mit Urlaubern in der Türkei

Ein ganz besonderer Hund für einen ganz besonderen Menschen
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(gute) Neuigkeiten von Baby Black
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Was ihr in den nächsten Zeilen lesen werdet, ist eine wahre Geschichte, die sich im Sommer 2015 in Alanya/ Türkei abgespielt hat.
Ein junges, tierliebes Paar findet einen hilflosen Welpen ohne Mutter und Geschwisterchen und beschließt diesem Tier zu helfen. Sie nehmen den Welpen mit ins Hotel, besorgen ihm Futter und schenken ihm Liebe.
Nur wenige Tage später steht für das junge Paar fest, dass sie dem kleinen Welpen ein Zuhause in Deutschland schenken möchten.

Sie informieren sich über die Ausreisebedingungen und müssen leider feststellen, dass sie den Welpen nicht einfach mitnehmen können, sondern warten müssen, bis er sieben Monate alt ist und alle benötigten Papiere hat.
Auf die Schnelle finden sie keine Organisation/ keinen Verein, an den sie sich wenden und um Hilfe bitten können.
Aber sie haben ,,gute” Freunde in der Türkei, denn es ist nicht ihr erster Urlaub dort…
Ein Kellner aus ihrer Strandbar am Kleopatrastrand erklärt sich bereit den kleinen Welpen für ein paar Tage/Wochen zu betreuen, bis sie von Deutschland aus einen Verein gefunden haben, den sie um Hilfe bitten können. An der Strandbar gibt es ebenfalls einen Hund und so vermuten sie ihren Welpen in guten und vertrauenswürdigen Händen bei tierlieben Menschen, die helfen wollen.

Wie es das Schicksal so will, treffen sie bei ihrer Abreise einen Tierschützer am Flughafen, der einen Hund dabei hat, der ebenfalls nach Deutschland in sein endgültiges Zuhause fliegen wird. Sie sprechen den Tierschützer an und er gibt ihnen einen Kontakt, wo ihnen mit ihrem Welpen geholfen werden kann.
Kaum in Deutschland angekommen, kontaktiert das Paar diesen Tierschutzverein und bittet um Hilfe, denn der Welpe muss schnellstmöglich aufgenommen und ausreisefertig gemacht werden – gemeinsam kann ein Pensionsplatz gefunden werden. Einer gemeinsamen, glücklichen Zukunft steht nichts mehr im Wege…

Plötzlich gibt es aber ein Problem.
Der Kellner aus der Strandbar hat den Welpen an den Koch weiter gegeben und dieser hat den Welpen seiner Frau geschenkt – der Welpe wird nicht mehr raus gegeben und ist verschwunden… das Paar ist erst vor wenigen Tagen abgereist…
Ein Gespräch zwischen zwei Tierschützern aus dem Raum Alanya mit dem Kellner und dem Koch soll die ganze Situation aufklären, aber plötzlich stellt sich heraus, dass das Paar sich sehr in den Mitarbeitern der Strandbar getäuscht hat.
Der Koch stellt sich stur und verweist an seine Frau, die den Hund angeblich für sich behalten möchte. (In Alanya rennen tausende Straßenhunde rum, aber sie haben sich für DIESEN EINEN Welpen entschieden, der ein festes Zuhause bei seinen Rettern finden soll???) Jegliche Gespräche enden in einer Sackgasse und der Aufenthaltsort des Hundes bleibt geheim.
Die Tierschützer wollen sich aber nicht so schnell geschlagen geben und hinterlassen ihre Kontaktdaten. Auch das Paar aus Deutschland ist völlig mit den Nerven am Ende und sucht immer wieder den telefonischen Kontakt zum Koch, um ihn zur Herausgabe ihres Hundes zu überreden.
Betteln, Bitten, Gespräche… alles hat keinen Sinn… bis das Paar aus Deutschland in seiner Verzweiflung Geld anbietet.
Darauf hat der Koch gewartet – es gibt eine Verhandlung am Telefon bis das Paar bereit ist 800!!! Euro für den Welpen von der Straße zu zahlen.

800 Euro – in Worten – ACHTHUNDERT!!!

Viele Leser werden nun den Kopf schütteln und sich fragen, wer so verrückt ist so viel Geld für einen ,,Straßenköter” zu zahlen. Meine Antwort lautet: Menschen, die ihr Herz verloren haben!!!
Mit Vernunft kann man diese Handlung nicht beschreiben, aber mit einem großen Herzen.
Die Übergabe des Welpen und des ,,Lösegeldes” war mehr als Spielfilreif und ähnelte einer Geiselübernahme in bekannten Tatort Filmen.
Der Welpe wurde danach an einen geheimen Ort gebracht und durfte im November 2015 endlich ausreisen und zu seiner Familie nach Deutschland ziehen. Neben den 800 Euro musste das Paar selbstverständlich noch für Pensionskosten, Ausreisekosten, Flugkosten etc. aufkommen und der Welpe hat letztendlich sicher mehr gekostet, als ein mehrwöchiger Urlaub in einem 5 Sterne Hotel in der Türkei.

Tiere aus der Türkei nach Deutschland zu holen kostet Geld – das ist kein Geheimnis…
…aber dass Einheimische, bzw. Angestellte in der Tourismusbranche mit dem Leid der Straßentiere und der Tierliebe von Touristen ein dickes Geschäft machen DARF NICHT SEIN. Wenn sich diese ,,neue Geschäftsidee” herum spricht, kann in den kommenden Jahres kein Tourist mehr ein Tier retten, bevor es er nicht frei gekauft oder ausgelöst hat – unsere Tierliebe wird ein Geschäft.

Das muss öffentlich gemacht werden, damit nie wieder ein tierlieber Tourist auf eine so böse Masche hereinfällt.
( Das Handeln des Koches wurde bereits durch die Tierschützer an die örtliche Polizei weiter gegeben und auch an das Veterinäramt weiter geleitet – ohne Ergebnis. )
Wir als Touristen müssen akiv werden und dürfen uns nicht erpressen lassen.
Wenn ihr ein Tier während eures Urlaubs findet und euch verliebt, seid bitte vorsichtig, wenn euch direkt Hilfsangebote gemacht werden.
Wendet euch an Tierschutzorganisationen und lasst euch an seriöse Hilfen weiter leiten.

Bietet NIEMALS Geld für ein Straßentier – wenn es nicht an euch verkauft werden kann, findet ihr es sicher ein paar Tage später an irgendeiner Straßenecke. Niemand in der Türkei möchte einen Straßenhund – dort sind nur Rassehunde etwas wert.

Verbreitet diese unglaubliche Geschichte und warnt eure tierlieben Türkei – Urlauber – Freunde vor Menschen, wie dem Koch vom Kleoptrastrand.

Aufgrund des Datenschutzes ist es mir übrigens nicht gestattet, den Namen der Strandbar hier offen zu schreiben, aber wenn ich schreibe, dass die Strandbar (Beach Bar) am Kleopatrastrand den gleichen Namen wie die Landeshauptstadt von Schleswig Holstein trägt, dann mache ich mich nicht strafbar.
Lasst euch als Tourist nicht das Geld aus der Tasche ziehen, weil ihr ein Herz für Tiere habt. Boykottiert diese Beach Bar während eures kommendes Urlaubs und erzählt diese Geschichte weiter.

Der Welpe, eine Hündin, hat den Namen Hope erhalten und sie lebt nun glücklich bei ihrer Familie in Deutschland.
Ihre Menscheneltern haben nie bereut was sie für ihre Hope getan haben, aber trotzdem darf so etwas nie wieder passieren.