Und dann gibt es diese glücklichen Geschichten…

Neuigkeiten von den Baustellenhunden
14. Juni 2016
Sonderangebot Tierschutzhund!!!
20. Juni 2016

Gestern kündigte ich schon an, dass ich heute darüber berichten werde, warum es Anja, Efkan und Tanja am Sonntag in die Berge verschlug. Hier nun eine wirklich traurige Geschichte mit einem wundervollen Happy End. <3

Die beiden Welpen Shea und Bruni verloren ihre Mama als im Dorf wieder mal eine Vergiftungsaktion durchgeführt wurde. Aber leider war die Mama der Beiden nicht das einzige Opfer, denn unter anderem verschwand auch ein Kangal Rüde von einer Bauersfrau, die nahe bei Anja lebt.
Zwei Tage wartete die Frau noch auf ihren Rüden und suchte überall nach ihm, dann machte sie sich auf den Weg in die Berge, wo sie ihren Sommer verbringen würde – in einer einsamen Hütte, umgeben von Ziegen – so ist das Bauernleben in der Türkei.
Ihr war klar, dass ihr Kangal Rüde, der ihr beim Ziegen hüten half, nicht mehr wieder kommen würde…

Aber er kam wieder… vermutlich fraß er tatsächlich Gift, aber nicht so viel, dass er starb. Wahrscheinlich lag er ein paar Tage irgendwo rum und war zu schwach zum aufstehen. Als sein Körper dann wieder bei Kräften war, kehrte er zu seinem Haus zurück – aber das Haus war verlassen.

So lag er nun da und wartete – mit der unendlichen Treue eines Hundes. Efkan sah ihn und gab ihm Futter, aber der Rüde stellte das fressen ein. Er war so voller Trauer, dass er nur noch liegen, weinen und warten konnte – auf seine geliebten Menschen.
Was er nicht wusste war, dass seine Menschen nun für einige Monate in den Bergen leben werden – mit der Gewissheit, dass ihr Hund verstorben ist.

Efkan besuchte den Rüden jeden Tag und musste zusehen, wie er vor lauter Trauer immer dünner und unglücklicher wurde.
Also begann Efkan im Dorf herum zu fragen, wo die Besitzer des Hundes sind und irgendwann konnte ihm wirklich Jemand eine Antwort geben – hoch oben in den Bergen, noch ca. 50 Kilometer hinter der Baustelle.

Es würde eine lange Fahrt werden, aber der Rüde würde vor Kummer sterben und so planten sie am Sonntag, dass sie den Kangal zu seinen Menschen bringen.
Der Kangal wollte natürlich unter keinen Umständen sein Haus verlassen und wehrte sich mit allen Mitteln ins Auto einzusteigen. So musste letztlich sogar der Tierarzt kommen um den Rüden zu narkotisieren, damit sie ihn ,,verfrachten” konnten.

Der Weg war wirklich endlos weit und unsagbar unübersichtlich. Lange, lange fuhren sie in den höchsten Bergen und letztlich waren sie so hoch oben in den Bergen, dass es nicht mal mehr Baumbestand gab. Weiter über Stock und Stein, durch Schlamm und Matsch und über Wegesstrecken, die man als Straße nicht mehr betiteln kann.

Dann fanden sie endlich zwei kleine Schuppen und eine Frau, die Efkan auch sofort zum Auto rief. Als Efkan dann erzählte, dass sie ihren Hund dabei haben, war die Frau schockiert, denn sie war sicher, dass ihr Hund vergiftet wurde und fragte Efkan, warum er ihr ihren toten Hund bringen würde – voller Angst in den Augen.

Als Efkan dann berichtete, dass ihr Hund lebe, konnte sie es nicht glauben – bis Efkan die Kofferraumklappe öffnete, aus der ihr verschollener Hund sprang (die Narkose hatte aufgehört zu wirken).
Anja berichtet von einer überschwänglichen Freude auf beiden Seiten. Frauchen freute sich, Hund freute sich und es war beeindruckend zu sehen. Die Frau bedankte sich hundertfach und lud die drei zu einem Tee ein, Ziegenkäse gab es oben drauf.
Der Kangal Rüde veränderte sich innerhalb von Minuten:
aus einem misstrauischen, traurigen Rüden, wurde ein fröhlicher, hüpfender Junghund, der Frauchen nicht mehr von der Seite wich.

Einen Sack Hundefutter ließen Anja und Efkan auch noch da.

Auch die Zusammenführung mit den anderen drei, dort ansässigen Kangalen klappte problemlos und so endete dieser lange, anstrengende Sonntag mit einem glücklichen Hund und glücklichen Menschen.

HAPPY END!!!